Samstag, 29. Januar 2011

Art Deco auf dem Weg nach Wellington

Nach unserer herrlichen Tour gestern durch den Tongariro Nationalpark machen wir uns heute auf den Weg nach Napier und Hastings. In der Früh besichtigen wir noch die Huka Falls. Hier wird der längste Fluss Neuseelands, der gerade dem Lake Taupo entsprungen ist, in eine enge Schlucht gepresst und schießt dann 10m in ein tosendes Becken. Danach steht noch ein kurzer Abstecher zu einem Erdwärmekraftwerk auf dem Programm. Weiter geht’s nach Napier und Hastings, die in den 1930er Jahren durch ein Erdbeben der Stärke 7,9 vollkommen zerstört wurden. Die Städte wurden danach mit großem Ehrgeiz im damals angesagten Art Deco und Spanish Mission Stil neu aufgebaut. Nach einer etwas bewegten Erdbebennacht machen wir uns auf die Suche nach einer bestimmten Hirschfarm, die wir leider nicht auf Anhieb finden. Angesichts der vielen Gemüsefelder und Obstplantagen ist Pauli aber in seinem Element. Jeder Acker wird selbst mit Flip Flops genau unter die Lupe und vor die Linse genommen – auch wenn die Schuhe danach nicht mehr stadttauglich sind.
Weiter geht’s auf dem Highway Nr 2, der wichtigsten Verbindungsroute in die Hauptstadt Wellington. Der letzte Teilabschnitt dieses Highways macht allerdings der Großglockner Hochalpenstraße alle Ehre mit einem Verkehrsaufkommen wie auf der Südosttangente.






Freitag, 28. Januar 2011

Tongariro Alpine Crossing

Von Lake Taupo aus fuhren wir schon vor 6 h a.m. zum rund 100 km entfernten Tongariro Nationalpark. Bei den zahlreichen Back Packer Accommodations (Beate und ich waren mindestens doppelt so alt wie der Durchschnitt der übrigen Alpinisten) füllte sich der Bus, der uns zum Ausgangspunkt unseres Walks nach Mangatepopo auf 1100 m Höhe brachte.
Unser Weg führte uns hinauf zum knapp 2000 m hohen Mt.Tongariro, als Kulisse dienten die beiden anderen Vulkane der rund 2300 m hohe Mt.Nagauruhoe (hier wurde "Herr der Ringe" gedreht) und der teilweise noch mit Schnee bedeckte, 2732 m hohe Mt.Ruapehu (auf ihm befindet sich das größte Schigebiet der südlichen Hemisphäre).
Die Wanderung durch die ausgedehnte Kraterlandschaft war schon sehr beeindruckend, aber der Blick in den Schlund des Red Crater’s stellte sogar die rauchenden Kraterspalten bei den Emerald Lakes in den Schatten. Nach einer kurzen Rast (bei mitgebrachtem Wasser und Weckerln – denn auf der gesamten Strecke gibt es keine bewirtschaftete Hütte und keine Quelle) beim Blue Lake setzten wir unseren Marsch Richtung Ketetahi fort. Auf den letzten 6 km wurde die Vegetation immer dichter und die letzte Stunde wanderten wir sogar durch einen Regenwald.
Beim Einstieg in den Bus – nach 8 h Marsch 1000 Höhenmetern bergauf und 1200 Höhenmetern bergab – waren wir zwar ein wenig müde, aber als wir die vielen jungen Leute einsteigen sahen, die zum Teil nur „auf allen Vieren“ in den Bus kletterten, fühlten wir uns keineswegs als Oldies.

P.S.: Wie sehr die Naturgewalten in diesem Land immer noch wirken wurde uns heute Nacht  bewusst, als uns ein Erdbeben der Stärke 5,4 wachrüttelte.





Donnerstag, 27. Januar 2011

Im Vulkanland

Auf dem Weg nach Taupo steht die Besichtigung von  zwei Thermallandschaften auf dem Programm.
Wai -O-Tapu („Heilige Wasser“) ist eines der berühmtesten thermischen Schutzgebiete in Neuseeland. Orakei Korako ("Platz des Schmückens") liegt etwas abseits der Hauptroute, ist kleiner hat aber sehr beeindruckende Sinterterassen. Die Farben in den Pools und auf den Terassen stammen aus mineralischen Ablagerungen oder z.B auch von Algen. In diesem Gebiet ist auch die Ruatapu Cave mit dem grünen See zu bewundern, den Maorifrauen als Spiegel benutzten – daher auch der Name.




Mittwoch, 26. Januar 2011

Maorikultur in Rotorua

In  Neuseeland gibt es 4,5  Mio Einwohner davon 3 Mio europäisch stämmige (Pakeha), 1,4 Mio Pakeha – Maori Mischlinge und 150 000 reinstämmige Maoris. Die Maoris sind vor allem auf der Nordinsel und hier besonders in Rotorua zu finden. Deshalb haben wir uns auch hier aufgemacht um etwas über die Kultur der Maoris zu erfahren.
Die Maoris sind vor mehr als 1000 Jahren nach Neuseeland, wahrscheinlich aus Hawaii gekommen. Darüber gibt es  keine schriftlichen Aufzeichnungen. Die Sprache der Maoris benennt Dinge nicht, sondern beschreit sie mit ihren Ausdrücken. (Te Whakarewarewa – Versammlung der Kriegsparteien von Wahiao). Weitergegeben wurde Wissen mit Liedern und Tänzen. An Hand dieser Lieder und Tänze und den darin verwendeten Wörtern können Wissenschaftler eine ungefähre Zeitzuordnung vornehmen.
Maoris haben viele heilige Stätten (v.a. Berge, Höhlen und Quellen) und auch das Dorfleben ist ein wichtiger Bestandteil ihrer Kultur.
Te Puia liegt auch an einem heiligen Ort, an dem ein typisches Maoridorf für Touristen zugänglich gemacht wurde. Das besondere daran ist, dass dieses Dorf schon sehr lange von touristischer Bedeutung  ist und man hier bereits in der 4. Generation von vornehmlich weiblichen Guides geführt wird.
In diesem Gebiet liegen über 500 Quellen, von kalt bis kochend heiß. Die berühmteste ist der Pohutu -  „Große Spritzer“. 






Glow - worm - Caves

Da in Neuseeland viele Aktivitäten mit einem gewissen Adrenalinkick  verbunden sind, wollten auch wir einmal etwas ausprobieren.  So buchten wir gleich bei unserer Ankunft am Campingplatz die Blackwaterrafting tour. Am nächsten Tag sind wir pünktlich zum Treffpunkt aufgebrochen. Unser ganz persönlicher Regen (begleitet uns seit 2 Monaten) hat in der Zwischenzeit leider wieder an Intensität stark zugenommen und unsere Fahrt auf großen Reifen durch die Höhle wurde aus Sicherheitsgründen abgesagt. Die Glühwürmchen haben wir so zu Fuß bewundern müssen, was allerdings auch sehr beeindruckend nur leider nicht ganz so spannend war.
Auf der Fahrt nach Rotorua sahen wir zahlreiche Hirschfarmen. Das Hauptprodukt der Hirschfarmen ist das Bastgeweih, das als Potenzsteigerungsmittel vorwiegend nach Asien verkauft wird. Auch das Fleisch wird vorwiegend (Europa) exportiert.







Dienstag, 25. Januar 2011

Ende des Dauerregens

Von unseren 9 Tagen hier in Neuseeland hat es bisher an 8 Tagen geregnet. Besonders in den letzten drei Tagen hat es derart stark geregnet, dass es - wie in zuvor in Australien – zu Überschwemmungen gekommen ist. Überall lagen Äste und z.T. ganze Bäume auf den Straßen, da der Cyclon nicht nur ungeheure Regenmengen brachte, sondern auch enorme Windgeschwindigkeiten. Aber laut Wetterbericht sollte es ab Morgen trocken bleiben und unser Internet funktioniert auch wieder. Die Bilder der letzten Tage – die Waitomo Caves, Rotorua mit seinen Maorikulturstätten und Geysieren und dem Vulkanland von Wai-O-Tapu und Orakei Korako – folgen in den nächsten Tagen.

Butterberge, Milchseen und Regen

Auf der Suche nach Gemüsefeldern und Obstanlagen machen wir uns Richtung Westen ins Landesinnere auf. Die erste Station nach unserem entspannenden Besuch am Hot Water Beach ist Te Aroha. Es ist eine alte, verschlafene Kurstadt mit historischen Thermalanlagen und einem schönen Kurpark. Nach einem kurzen warmen Fußbad machen wir uns Richtung Hamilton auf. Dort vermuten wir laut Reiseführer viele Gemüsefelder und Obstanlagen. Leider finden wir auf unserer Fahrt zwar Unmengen von Milchviehherden und Molkereien, aber nur sehr vereinzelt Obstanlagen und praktisch keine Gemüsefelder. Hamilton ist eine sehr schöne, blühende Stadt in der wir den herrlichen englischen Garten besichtigen. Da die Wettervorhersage für den nächsten Tag sehr schlecht ist beschließen wir zu den Waitomo Caves zu fahren. Auf dem Weg dorthin begleitet uns schon starker Regen, der über Nacht an Intensität zunimmt. Nur die tollen Thermalpools am Campingplatz halten uns (Beate Anm. Paul) bei Laune.