Donnerstag, 3. Februar 2011

Schwimmen mit wilden Delphinen

Wildlife in Kaikoura
In Kaikoura reichen die 2700 m hohen Berge bis ganz an den Pazifik heran. Das Meer ist in küstennähe rund 90 m tief und fällt dann plötzlich in tiefe Canyons auf rund 800 m ab. Die warmen Strömungen an der Küste mischen sich mit den kalten, aber sehr nährstoffreichen Wässern aus der Antarktis. Diese Mischung der Meeresströmungen ermöglicht eine überdurchschnittlich hohe Artenvielfalt bei gleichzeitig außergewöhnlicher Individuendichte - vom Plankton über Krill, von Fisch und Langusten, von Robben, Delfinen bis Wal ist hier im Meer alles zu finden. Bei der Vogelwelt sind vor allem die vielen Albatrossarten zu erwähnen, die sich in den fischreichen Gewässern einfinden.
Für uns war es jedenfalls ein ganz besonderes Erlebnis mitten unter den wilden Delphinen zu schwimmen. Auf der Heimfahrt wurde Pauli (bei rauher See) etwas seekrank - jedenfall strichen wir das Mittagessen. Am Nachmittag machten wir dann eine Wanderung an der Ostspitze der Kaikoura Penninsula - mit tollen Blicken auf Vogel- und Robbenkolonien. Den krönenden Abschluss bildete dann ein halber Creyfish (= Languste) an einem Kiosk am Meer. Der Name Kaikoura stammt aus der Maorisprache - wobei Kai (Essen) koura (= Languste) bedeutet. Die rund 40 cm langen Langusten haben ein Entwicklungszeit von rund 7 Jahren und werden in dieser Region seit Beginn der europäischen Besiedlung intensiv gafangen. Während ich mich mit den größeren Teilen zufrieden gab, hat Beate auch noch die letzten Scheren aufgebrochen. Den zahlreichen Möwen rund um uns blieben wirklich nur noch die Schalen.









Mittwoch, 2. Februar 2011

Vom Vogelparadies zum Weinparadies des Marlborough Sound

Den Tag starten wir mit einer ausgiebigen Wanderung durch das Vogelschutzgebiet von Motueka. Beate findet jede Menge riesiger Muscheln und ich entdecke einen gestrandeten Hai, dem ich lebend im Wasser nicht hätte begegnen wollen. Von den unzähligen Wasservögeln ist besonders eine Schnepfenart (Bar Tailed Godwit) zu erwähnen, die von Alaska 11.000 km Nonstop in 7 Tagen herfliegt und in ihrem Leben die unglaubliche Strecke von über 600.000 km zurücklegt.
Am Nachmittag fahren wir dann nach Blenheim in der Marlborough Region, dem größten geschlossenen Weinbaugebiet der südlichen Hemisphäre. Vor 35 Jahren wurde hier mit dem Weinbau begonnen und die ehemaligen Milchbauern verwendeten ihre Milchtanks aus Stahl mit Kühlsystem gleich zur Weingärung und Lagerung. Das System der gesteuerten Vergärung wurde bekanntlich nicht in Europa sondern hier in der New World Region des Weinbaus (Australien, Neuseeland, Kalifornien) entwickelt und hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten auch in den Spitzenweingütern Europas etabliert.
Heute befinden sich die meisten großen Weingüter hier (mit jeweils mehr als 1.000 ha Rebfläche) im Besitz großer französischer Wein und/oder Markenartikelfirmen. Eines der kleineren Weingüter im Familienbesitz (40 ha Rebfläche und 40 ha Traubenzukauf) haben wir dann besucht – die Hauptsorten Sauvignon Blanc, Chardoney, Riesling, Gewürztraminer (wird hier so richtig lustig ausgesprochen „jewurdsdraminer“) und Pinot Gris sind wirklich ganz hervorragend.

Abel Tasman Nationalpark

In der Früh geht’s gemütlich zuerst mit dem Bus und dann mit dem Boot entlang der wunderschönen Küste des Abel Tasman Nationalparks bis Totaranui. Das besondere am Abel Tasman Nationalpark sind seine herrlichen Regenwälder und seine malerischen Strände. In der Bark Bay gehen wir von Bord und erwandern uns eines der schönsten Stücke des Coastel Tracks bis zur Torrent Bay. In diesem Gebiet Neuseelands sind die Gezeiten – bis zu 6 m Tidenhub- sehr ausgeprägt und man muss auf jeden Fall bei Ebbe durch gewisse Buchten, da es keine Umwanderungsmöglichkeiten gibt. Auch das Boot am Nachmittag kann nicht ganz an den Strand fahren und wir müssen durch hüfthohes Wasser zum Boot gehen. Da am Abend die Sonne herauskommt, machen wir noch einen langen Spaziergang zum Raumanuka Scenic Reserver Vogelschutzgebiet und genießen die herrliche Abendstimmung.
Rund um Motueka gibt es viel Gemüse  und  Obstbau. Leider ist die Beerenernte gerade vorbei und die Kiwi- und Apfelernte hat noch nicht begonnen – Schade, denn bei den hier üblichen 30 NZ $ Stundenlohn hätten wir unser Reisebudget aufbessern können. 






Wellington - Picton - Motueka


Wir verlassen die Nordinsel und fahren mit der Fähre von der Hauptstadt Wellington zum ca. 150 km entfernten Picton (rund 100 Seemeilen aber nur unter 100 km Luftlinie). Die Überfahrt dauert etwa drei Stunden, da die Fahrt durch Sundgebiete führt. In Picton angekommen machen wir uns gleich auf den Weg entlang der Küste Richtung Abel Tasman Nationalpark – zum nördlichsten Zipfel der Südinsel. Über viele Kurven und durch den malerischen Queen Charlotte Sound erreichen wir das alternative, künstlerische Havelock. Havelock ist berühmt für die Zucht der „Grünschalenmuschel“ und nennt sich auch selber Muschelhauptstadt der Welt. Hier müssen wir natürlich diese herrlichen Muscheln in einem netten kleinen Lokal genießen. Nach einem kurzen Stopp in einer der „lebenswertesten“ Städte Neuseelands – Nelson – suchen wir den Campingplatz in Motueka und buchen unseren Bootstransport in den Abel Tasman Nationalpark für den nächsten Tag. Pauli muss natürlich noch seinen heutigen Lauf absolvieren und findet wieder ein ganz tolles Vogelschutzgebiet und sieht neben unzähligen Wasservögeln sogar einige Feldhasen, Kaninchen und Fasane.