Kangaroo Island ist eine 155 km lange und 55 km breite Insel, die auf rund einem Drittel der Fläche noch den ursprünglichen Bewuchs aufweist und daher eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten beheimatet, die am Kontinent nicht - oder nicht mehr - zu finden sind. Neben den ca. 4500 Menschen gibt es auf Kangaroo Island 600.000 Schafe, 30.000 Rinder, 500.000 Känguru`s und 15.000 teilweise kastrierte Koala`s. Koala`s wurden erst im vorigen Jahrhundert auf die Insel gebracht und vermehrten sich derart stark, dass die von ihnen bevorzugt gefressenen Eukalyptusarten bereits in ihrem Bestand bedroht sind. Ebenso bedrohlich wirken die Buschbrände. Vor drei Jahren sind beispielsweise rund 90% des Nationalparks im Südwesten der Insel verbrannt. Die auf derartige Brände angepasste Flora regeneriert sich rasch und hat bereits wieder eine Wuchshöhe von drei bis fünf Meter erreicht.
Auf der Insel herrscht derzeit die übliche Sommertrockenheit. Aber die 700 bis 1000 mm Niederschlag von März bis Oktober ermöglichen Getreide- und Rapserträge die mit dem „Westbahngebiet“ in NÖ durchaus mithalten können.
In den letzten Jahren wurde der Tourismus – durchaus zurecht – zur wichtigsten Einnahmequelle für die Inselbewohner. Auf unserer Tour quer durch die Insel bereisten wir zahlreiche beeindruckende Orte. Am Strand der Seal Bay beobachteten wir die Seelöwen, die nach drei Tagen im Meer für drei Tage am Strand herumliegen und die Jungtiere säugen. Richtig beeindruckend waren auch die Remarkable Rocks (= Granitfelsen die von der Meeresbrandung nur sehr langsam erodiert werden können). Bei Admirals Arch waren neben den Klippen auch die auf ihnen befindliche Brutkolonie der Neuseeländischen Pelzrobben mehr als sehenswert. Der vom Meer ausgespülte Felsenbogen präsentierte bei ruhiger See im gleißenden Sonnenschein. Im Winter ist er bei meterhohen Wellen nur aus der Ferne zu betrachten.