Freitag, 17. Dezember 2010

Trip to paradise

Nach einer erholsamen Nacht am Campingplatz mit sauberer Dusche und WC wollten wir endlich einmal den Strand und das Meer genießen. Also ging`s morgens nach dem Frühstück gleich zu „The Strand“ in  Townsville. Am endlosen Strand stand nichts als eine rote Fahne. Wir dachten an die übliche Stingerwarnung und ich sammelte arglos meine obligatorischen Urlaubsmuscheln. Als Pauli dann das Warnschild fotografiert entdeckt er auch die Zusatzwarnung. Heute gibt es nämlich zu den Stinger- und Haiwarnungen auch eine ganz aktuelle Krokodilwarnung. Wir hatten angesichts dieser Warnungen schon das Gefühl im verlorenen Paradies zu sein. So machten wir uns nach einer erholsamen Kaffeepause auf ins Reef Aquarium in Townsville. Sicher ist sicher. Wer weiß, ob wir je zum Schnorcheln kommen? In Townsville gibt es das größte lebende Reef in einem Aquarium. Hier hatten wir ausreichend Gelegenheit die verschiedensten Meerestiere und Korallen zu beobachten und zu fotografieren – ganz ohne Warnungen!
Dann gings ein kleines Stück auf der Landkarte weiter Richtung Airlie Beach. Das Stückchen entpuppte sich zu einer Strecke von 250 km und daher mussten wir den check in am Campingplatz per Brief erledigen.
Der Campingplatz liegt ganz in der Nähe der Marina von Airlie Beach und so schafften wir es tatsächlich gleich heute eine Reefjettour zu den Whitsunday Inseln zu buchen.
Das Boot brachte uns nach ca 1,5 Stunden Fahrzeit zu einer der über hundert Whitsunday Inseln. Dort legten wir erst einmal den Stingeranzug an und ab ging´s zum  überwältigenden Schnorchelerlebnis. Das Korallenriff und die dazugehörende bunte Fischwelt waren noch viel schöner und vielfältiger als gestern im Reef Aquarium von Townsville.
Nach einem köstlichen Lunch am Schiff wanderten wir durch den Whitsunday Nationalpark zum  Lookout auf den großartigen Whitheaven Beach - 6,5km herrlich weißer Silicatsandstrand.
Auf dem letzten Stopp unserer Schiffstour landeten wir am filmreifen, menschenleeren Whitheaven Beach. Zu unserer großen Überraschung war der Sand trotz 35°C Außentemperatur und prallem Sonnenschein angenehm warm, aber nicht heiß.
Hier fühlten wir uns wirklich wie im Paradies.








Mittwoch, 15. Dezember 2010

Outback und zurück

Eigentlich hat der Tag ganz optimal begonnen – wir haben unseren Camper vereinbarungsgemäß übernommen und auch der Linksverkehr ist mit dem rechtsgesteuerten Wagen bis jetzt ganz problemlos abgelaufen.

Natürlich muss man auf einer so langen Reise auch mit negativen Überraschungen rechnen. Erwartet hatten wir sie vor allem am Asienabschnitt der Reise – technische Probleme, gesundheitliche Beeinträchtigungen, vielerlei huschendes Getier – nichts von dem ist eingetreten – alles war besser (Essen, Internetverbindungen etc.), schöner, freundlicher, großartiger als wir es vor Reiseantritt erwarten konnten und auch bei der Kommunikation hatten wir keine Schwierigkeiten.
In Australien angekommen fühlten wir uns auf der sicheren Seite. Doch schon der erste Hoteltransfer hat schon nicht geklappt – eigentlich natürlich kein Problem – aber in Asien ist alles wie am Schnürchen abgelaufen. Das Hotel und deren Mitarbeiter waren auch in Cairns bestens, aber die Preise hier haben wir nicht erwartet. Der australische Dollar hat gegenüber € und US $ in den letzten Monaten enorm aufgewertet und steht jetzt 1 : 1 mit dem US $. Ein durchschnittliches Abendessen im Restaurant ist nicht unter 30 $ zu bekommen und auch der kleine Mittagssnack gestern war mit 9,9 $ keine Okkasion. Hauptfremdenverkehrsgebiet in der Hauptsaison dachten wir, zu solchen Zeiten zahlt man auch an der Riviera geschmalzene Preise. Aber wir haben ja einen pre paid Caravan und können uns selbst versorgen – kein Problem also. Na ja nach unserem ersten Besuch in einem Supermarkt sind wir uns da nicht mehr so sicher – die Preise sind so hoch – uns ist der Appetit gleich wieder vergangen ist. Aber was soll’s, irgendetwas müssen wir ja essen und außerdem kauften wir nur Sonderangebote und Produkte der unteren Preisklasse (Toastbrot, Butter, Tomaten, Orangen, die billigste Wurst und Getränke), aber trotzdem war wir gleich 70 $ los – beim Hofer hätten wir für diese Waren max. 15 € gezahlt.
Aber wir fuhren durch endlose Zuckerrohr und Bananenplantagen wieder in den Regenwald, wanderten auf einem jungletrail zu einem Wasserfall und badeten anschließend im unteren Wasserfallbecken und fühlten uns wie Adam und Eva im Paradies. Vom Ausflug zurück genossen wir unseren Einkauf unter einem überdachten Picknickplatz und horchten einem prasselnden Regenguss zu.
Aber wir wollten ja noch tiefer ins Outback und verließen daher die Küstenregion und fuhren 50 km westwärts in die Tafelberge. Nun ja eigentlich wäre ja alles kein Problem, wären wir nicht mehr als eine Stunde im Wolkenbruch auf einer Straße mit 10 % Steigung gefahren und hätten nicht gleichzeitig auch noch einen Motorschaden gehabt. Jedenfalls sitzen wir jetzt in Millaa Millaa fest, ohne Handyempfang, auf dem theoretisch 24 h besetzten Nottelefon unserer Autovermietung hebt auch niemand ab – und ….
Wir stehen derzeit jedenfalls auf der mainstreet (= die einzige im Ort), tranken bereits ein Bier in einer Kneipe mit lauter Trucker Fahrern – jedenfalls fühlte sich Beate als einzige Frau im Laden nicht besonders wohl. Auf dem kurzen Weg zur Kneipe hüpften riesige Kröten um uns herum und in den Bäumen über uns schwärmten gerade die ca. 30 cm großen Flughunde zu ihren nächtlichen Beutezügen aus. Auf der einzigen uns zugänglichen Toilette kriechen riesige Käfer herum und so alles in allem war Beate not so amused.
Wenn ich schon bei den großen Tieren bin. Im Norden von Queensland gibt es hunderte Kilometer mit Traumständen – aber wegen der Quallen und Haie sind sie menschenleer. Auch in den vielen Creeks und Flüssen badet hier niemand – denn da lauern Krokodile. Und noch etwas hat uns überrascht – hier ist kaum wer brauner als wir, denn wegen des Ozonlochs geht niemand tagsüber in die Sonne. Was auf den ersten Blick wie das Paradies aussieht, hat doch seine Tücken.
Gerade hat noch eine alte Schachtel an unsere Scheibe geklopft und gemeint wir sollten nicht vor ihrem Haus parken. Ich habe ihr dann gesagt, wenn sie die Wagenpanne beheben kann, dann fahre ich gleich los.
Jedenfalls planen wir, morgen, falls wir wieder flott kommen, auf einem Campingplatz mit Strom und Toilette zu nächtigen.
Nach einer Nacht ohne Dusche, ohne Frühstück – denn das einzige Geschäft auf der mainstreet hatte heute geschlossen – machten wir uns mit unserem defekten Auto (allerdings nach telefonischer Rücksprache mit der Autovermietung) auf den Rückweg von Millaa Millaa im Outback zurück in die Zivilisation. Wir fuhren über einen highway -  50 km lang und  mit extremen Steigungen gespickt. War echt lustig die Reaktionen der Überholenden zu beobachten, wie wir so mit der 1. Und 20 km/h die Tafelberge (bis zu 1000 m über dem Pazifik) erklommen sind. Nach einem Stopp bei einem Outlook und einer tollen Wanderung durch den Regenwald, hat der Motor das Gas plötzlich wieder angenommen und wir sind problemlos über Mission Beach bis ins 350 km entfernte Townsville gefahren. Beate hat das für gestern geplante Abendessen gekocht – irgendwie war uns beiden gestern der Appetit vergangen – und nach einer erfrischenden Dusche waren wir wieder zurück in der Zivilisation.









Montag, 13. Dezember 2010

Regenwaldtour nordöstlich von Cairns

Noch vor 30 Jahren gab‘s in Cairns nur die Zuckerrohrproduktion, heute steht hier der Tourismus an erster Stelle. Das nahe Great Barrier Reef, die Regenwaldnationalparks und das tropische Klima locken zahlreiche Besucher aus Japan, Malaysia, Hong Kong, USA und Europa an. Wir unternahmen gleich einmal einen Ausflug in den Regenwald.

Beim Check in zur Fahrt mit der Kuranda Railway sage ich – umgeben von ausschließlich nicht deutsch sprechenden Fahrgästen – zu Beate: zum ersten Mal versteht uns keiner,  wenn wir so in Mundart plaudern. Kaum ausgesprochen werden wir gefragt: „von wo in Österreich kommt ihr denn?, ich stamme aus Eisenstadt“. Es ist Klaus mit seiner australischen Frau Dorah, der vor 30 Jahren nach Australien ausgewandert ist und an der Goldcoast südlich von Brisbane mit Immobilien handelt. Während der 1 ½ stündigen Fahrt nach Kuranda macht Beate die Fotos und ich erfahre eine Menge Facts über Australien, die in keinem Reisführer zu finden sind. Zu den schönsten Dingen des Reisens zählen für uns diese zufälligen  Begegnungen mit Menschen die man zwar nicht kennt, aber schon nach wenigen Sätzen merkt, wie viele Gemeinsamkeiten man eigentlich hat.

Und natürlich war unsere mehrstündige Tour auf den toll ausgebauten, einsamen trails durch den Nationalpark ein absoluter Höhepunkt. Strahlender Sonnenschein, Warm, feucht, zwitschernd und zirpend, grün in grün mit bunten Schmetterlingen, großen Gekos, am Boden huschenden Vögeln und einigen bunten Blüten – so stellt man sich den Garten Eden vor.

Bei unserer Rückfahrt nach Cairns beginnt es wieder zu regnen – und die nächsten 2 h hat es dann so richtig geschüttet. Aber unter einem kombiniertem Sonnen/Regenschirm hat uns sowohl das „pure blonde“ als auch das „australische Hubertusbräu“ bestens geschmeckt.













Beginn unserer Australientour

Am 11.12.2010 verlassen wir Asien Richtung Australien. Die Zeit bis zu unserem Abflug um 22h45 nützen wir zu einem Spaziergang durch das "alt chinesische" Hongkong. Nach langen 34 Stunden erreichen wir  dann Cairns. Da wir keinen Direktflug hatten, mussten wir in Brisbane unser Gepäck in Empfang nehmen und die Einreiseformalitäten erledigen. Beim neuerlichen check in werden wir plötzlich mit Herr Weiß ? angesprochen -  es sind vier junge Marchfelder aus Oberweiden, Weikendorf und Stripfing die ihre 5-wöchige Australientour in Brisbane starten. Wir trinken gemeinsam einen Kaffee und plaudern über unsere jeweiligen Reiseziele.